Licht aus in der Lichtstadt

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Licht aus in der Lichtstadt. Vergleich des Anblicks von Jena während der Abschaltung am 4. April 2009 und am Tag danach. Blick in Richtung Südwesten. Im Vordergrund der Nordteil der Stadt, Ortsteil Jena-Zwätzen. File: Christian Högner, Thüringer Landessternwarte

Am Abend des 4. April 2009 wurde in Jena die öffentliche Beleuchtung sowie weitere öffentliche und private Dekorationsbeleuchtung (zB Fuchsturm) von 21h bis 24h MESZ abgeschalten.

Christian Högner fotografierte die Bilder der Abschaltung aus der Richtung der Thüringer Landessternwarte Tautenburg (TLS) (ca 12 km NNE-lich von Jena) in Richtung SSW bis WSW, also in die Richtung in die Jena von der TLS aus liegt. Es sind zwei Bergrücken zwischen Jena und TLS. Der Aufnahmeort ist auf dem zweiten von Jena aus gesehenen. Der erste Bergrücken (links) deckt den S-Teil Jenas (zB Jena Lobeda) ab. Der bei genauerer Betrachtung erkennbare "Turm" mit roter Schrift, rechts ist der Uni/Intershop-Turm. im Vordergrund liegt eine Art Gewerbegebiet N-lich von Jena (bei Jena-Zwätzen) das zum Stadtgebiet gehört.

Der nicht abgeschaltene Ort, im Vordergrund, links ist Kunitz. Es wurde Jena in den Stadtgrenzen von 1994 abgeschalten. Die "Vororte" blieben "an".

Eindrücke nach der Abschaltung

Vom Napoleonstein aus war mit Einbruch der Dunkelheit an Jena wirklich recht dunkel und die verbleibenden Lichter haben fast wie Sterne gefunkelt. Die Jenaer Lichtglocke war um das Zentrum herum mit einer Hand abzudecken, also sehr klein. Die Landschaft sehr schön ins Mondlicht getaucht. Als gegen 21h30 die Abschaltungen komplett sind, nutzen da und dort einige kleine Feuerwerke den dunklen Himmel.

Der Mondleuchtet durch immer wieder vorbeiziehende Wolken, aber Sterne waren wegen Dunstes nicht zu sehen.

Um Mitternacht setzten die Einschaltungen langsam ein. Der Fuchsturm um 0h04 war der Erste der den bis dahin dunklen Osthorizont wieder erhellte. Die Einschaltung der Strassenbeleuchtung war zunächast kaum merklich. Gegen 0h10 stiegen wir zur "Klippe" beim Sonneberg um das Einschalten der Strassenzüge zu sehen.

Auf dem Weg kam uns eine Lichtwolke entgegen. Jena ist wieder beleuchtet und rasch ist es um uns herum hell obwohl der Mond nun hinter Wolken verschwindet. Jenas Lichtglocke bedeckt nun den halben Himmel.

Trotzt der wechselnden Wetterbedingungen, die die Sterne schluckten brachte die Aktion eine wunderbare Mondstimmung und sehr schöne Ansichten der Stadt im Mondlicht.


Sonntag Nacht, 5. April, Eindrücke G. Wuchterl

Messungen der Helligkeit

Lichtmeter-Messungen der horizontalen Beleuchtungsstärke während der Licht-Aus Aktion in Jena am 4. April 2009 von 21 bis 24h. Gemessen wurde mit 5 Lichtmetern. Zwei in Tautenburg (schwarz und rot (L12)), sowie am Napoleonstein, W-lich über Jena, (in blau) sowie auf einem Dach in der Wagnergasse (Kneipengasse von Jena) in grün, und einer Dachterasse Unterm Markt (magenta/rotviolett).

An der Türinger Landessternwarte waren 2 Teleskope im Einsatz und 6 Lichtmeter registrierten in Tautenburg und in und um Jena die Himmelshelligkeit. Die durchziehende Wolken sorgten für stark wechselnde Beleuchtung. Im Mittel war Jena in den beiden Stunden nach Mitternacht, also während und nach der Einschaltung, um 50% heller als in den zwei "dunklen" Stunden vor Mitternacht. Die Rest- beleuchtung und der Mond sorgten aber immer noch für eine Helligkeit des Himmels die 15% des Vollmondes entsprach.

Eine Grafik für die mehr kurvenorientierten. Beleuchtungsstärke in Lux (1 Lux = Fernseher oder Kerze in ca. 1m) für: zweimal Tautenburg (rot//schwarz) Jena Wagnergasse(grün), Jena Unterm Markt (Magenta) und Napoleonstein (blau). Die Ergebnisse sind eine Mischung von Mond, Jena moduliert vom Wetter.

Kurz zusammengefasst: in der zweiten Nachthälft ist es in Jena viel heller obwohl es (siehe Tautenburg in rot/schwarz) eigentlich dunkler sein sollte und der Mond auch nicht mehr da ist.

Anbei der erste Versuch zur Ausschaltung. Der Mond macht's mit dem Wetter nicht leicht. Ausserdem wurden die 56 Schalt- kästen der Reihe nach von 5 Leuten bedient sodass ein und aus bei Jena jeweils mindestens eine Stunden gedaeuert hat. Eine Menge Stadtteile sind gar nicht erst eingeschalten worden.

Stand: Schnellauswertung, 5. April 2009; GW.

WH --GW (talk) 15:06, 28 April 2016 (CEST)